2010-04-03 12:49:17

D: Ackermann will strengere Leitlinien


Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, spricht sich dafür aus, die kirchlichen Leitlinien zum Umgang mit Missbrauchsfällen zu verschärfen. Wenn es einen Missbrauchsfall gebe, müsse ein gerichtsmedizinisches Gutachten über den Täter erstellt werden, „egal, ob der Fall verjährt ist oder nicht.“ Das sagte Ackermann dem „Tagesspiegel“ in der Samstagausgabe. Ackermann hatte bereits angekündigt, die 2002 erstellten Leitlinien der katholischen Kirche zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche überprüfen zu wollen. - Auch in Kinder- und Jugendheimen der DDR gab es laut „Tagesspiegel“ anscheinend zahlreiche Fälle von sexuellem Missbrauch. Die Leiterin der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau in Sachsen, Gabriele Beyler, berichtete demnach von 25 früheren Heimkindern, die ihr bislang von Übergriffen durch Erzieher berichtet hätten. Weitere Berichte gingen demnach bei einem örtlichen CDU-Bundestagsabgeordneten aus der Region Torgau und dem vom Land Thüringen eingesetzten Berater für SED-Opfer ein. Beyler sagte, die bisher bekanntgewordenen Missbrauchsfälle seien wohl nur die Spitze des Eisbergs. Insgesamt gab es in der DDR 474 staatliche Kinderheime.

(pm/afp 03.04.2010 mg)








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