Italien: Turiner Grabtuch kein Ersatz für Osterbotschaft
Der christliche Glaube habe das Turiner Grabtuch laut Kardinal Severino Poletto nicht
als Beweis für die Auferstehung Jesu nötig. Das erklärte der Erzbischof von Turin
in seiner vorab veröffentlichten Osterbotschaft am Freitag. „Unser Glaube stützt sich
nicht auf das Grabtuch, sondern auf die Evangelien“, hieß es wörtlich in dem Schreiben.
Das Tuch sei aber eine große Hilfe für den Glauben und diene als "Spiegelbild und
Botschaft" von Jesus, betonte Poletto. Es sei Sache unvoreingenommener Wissenschaftler
und Historiker, nachzuweisen, ob es sich tatsächlich um das Tuch handle, in dem Jesus
nach der Kreuzigung eingehüllt worden sei. "Mit Sicherheit" handle es sich nicht um
ein Artefakt, so Poletto. Es bestünde, so der Kardinal weiter, eine "begründete große
Wahrscheinlichkeit", dass es das echte Grabtuch Jesu sei. Von Gläubigen wird das knapp
4,4 Meter lange und 1,1 Meter breite Leinen als Grabtuch Jesu verehrt. Nach zehn Jahren
wird es erstmals wieder vom 10. April bis 23. Mai öffentlich gezeigt. Am 2. Mai will
Papst Benedikt XVI. als Pilger zu der Reliquie nach Turin reisen. (kipa 02.04.2010
kk)