2010-04-01 12:56:43

D/Österreich: Lourdes, ein Film über Heilung und Vergänglichkeit


RealAudioMP3 Heute kommt er in die Kinos: der Film „Lourdes“ der österreichischen Filmemacherin Jessica Hausner. Eine junge Frau im Rollstuhl reist nach Frankreich, wird dort von ihrer Behinderung geheilt - aber sie wird auch mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert. Die Auseinandersetzung über Wunder erhielt bei den Filmfestspielen in Venedig den Preis der ökumenischen Jury und auch den Brian-Award der Religionskritiker. Unsere Kollegin Birgit Schepers vom Kölner Domradio hat die Regisseurin gefragt, warum sie ein Wunder zum Thema für ihren Film gemacht hat.

„Der Film behandelt Lourdes als Schauplatz für eine etwas allgemeinere Erzählung. Und die handelt davon, dass man sich als menschliches Wesen wünscht, ein glückliches und erfülltes Leben zu haben und vielleicht sogar so etwas wie Sinn im Leben zu finden. Auf der anderen Seite ist man aber immer wieder damit konfrontiert, dass das Schicksal einem einen Strich durch die Rechnung macht. Der Film handelt auch von der Vergänglichkeit von Glück.“

Lourdes sei eine Art Märchen für Erwachsene, sagt Hausner, ein realer Ort, wo man hinfahren kann und geheilt werde.

„Ich habe das benutzt für meinen Film, weil es der Idee am nächsten kommt, dass man den Wunsch hat, geheilt zu werden, auch im übertragenen Sinn. Man möchte, dass es einem gut geht: was muss ich jetzt dafür tun?“

In Lourdes kann Christine, die Hauptfigur des Films, wieder gehen. Aber sie wird auch mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert. Kein reiner Wunderfilm also.

„Selbst wenn man zwischendurch so etwas wie Glück oder Erfüllung erfährt, muss man einfach anerkennen oder sich bewusst machen, dass das Leben vergänglich ist. Der Film handelt eher davon, dass du dich auf den Weg machen kannst oder nicht. Es wird dich ereilen, was immer dich ereilt und manchmal wirst du das erreichen, was du haben wolltest und manchmal nicht. Also handelt es eher davon, dass man sich genau nicht ausrechnen kann: wenn ich das tue, dann wird alles gut.“

 
(domradio/rv 1.4.2010 ord)








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