D/Österreich: Lourdes, ein Film über Heilung und Vergänglichkeit
Heute kommt er in
die Kinos: der Film „Lourdes“ der österreichischen Filmemacherin Jessica Hausner.
Eine junge Frau im Rollstuhl reist nach Frankreich, wird dort von ihrer Behinderung
geheilt - aber sie wird auch mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert. Die
Auseinandersetzung über Wunder erhielt bei den Filmfestspielen in Venedig den Preis
der ökumenischen Jury und auch den Brian-Award der Religionskritiker. Unsere Kollegin
Birgit Schepers vom Kölner Domradio hat die Regisseurin gefragt, warum sie ein Wunder
zum Thema für ihren Film gemacht hat.
„Der Film behandelt Lourdes als Schauplatz
für eine etwas allgemeinere Erzählung. Und die handelt davon, dass man sich als menschliches
Wesen wünscht, ein glückliches und erfülltes Leben zu haben und vielleicht sogar so
etwas wie Sinn im Leben zu finden. Auf der anderen Seite ist man aber immer wieder
damit konfrontiert, dass das Schicksal einem einen Strich durch die Rechnung macht.
Der Film handelt auch von der Vergänglichkeit von Glück.“
Lourdes sei
eine Art Märchen für Erwachsene, sagt Hausner, ein realer Ort, wo man hinfahren kann
und geheilt werde.
„Ich habe das benutzt für meinen Film, weil es der Idee
am nächsten kommt, dass man den Wunsch hat, geheilt zu werden, auch im übertragenen
Sinn. Man möchte, dass es einem gut geht: was muss ich jetzt dafür tun?“
In
Lourdes kann Christine, die Hauptfigur des Films, wieder gehen. Aber sie wird auch
mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontiert. Kein reiner Wunderfilm also.
„Selbst
wenn man zwischendurch so etwas wie Glück oder Erfüllung erfährt, muss man einfach
anerkennen oder sich bewusst machen, dass das Leben vergänglich ist. Der Film handelt
eher davon, dass du dich auf den Weg machen kannst oder nicht. Es wird dich ereilen,
was immer dich ereilt und manchmal wirst du das erreichen, was du haben wolltest und
manchmal nicht. Also handelt es eher davon, dass man sich genau nicht ausrechnen kann:
wenn ich das tue, dann wird alles gut.“