Im Alter von 80 Jahren ist der ehemalige Bischof von Hildesheim, Josef Homeyer, am
heutigen Dienstag an den Folgen einer Operation unerwartet verstorben. Er stand der
Diözese von 1983 bis 2004 vor. 1958 empfing Homeyer in Münster die Priesterweihe und
wurde 1972 Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz und Geschäftsführer des Verbandes
der Diözesen Deutschlands. Der ehemalige Bischof setzte sich Zeit seines Lebens maßgeblich
für die Aussöhnung zwischen der polnischen und der deutschen katholischen Kirche ein.
Zu seinen wichtigsten Verdiensten gehören außerdem die Gründung des Forschungsinstituts
für Philosophie Hannover, die Neugründung des Benediktinerklosters Marienrode, die
Bolivien-Partnerschaft seiner Diözese, sowie die Aktion „Friedensgrund“ mit Jugendlichen
aus West- und Osteuropa. Zwölf Jahre lang war er Präsident der europäischen Bischofskommission
COMECE. Von 1986 bis 2004 leitete er die Sozialkommission der Deutschen Bischofskonferenz.
„Ich trauere um einen großen Europäer, der sich um die Einigung dieses Kontinents
verdient gemacht hat und ich trauere nicht zuletzt um einen großartigen Menschen,
der mir ein Freund und unaufdringlicher Ratgeber war“, schreibt der Bischof von Hildesheim,
Norbert Trelle. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert
Zollitsch, würdigte Homeyer. Er habe in seinem Bistum Hildesheim und in der gesamten
Deutschen Bischofskonferenz als geschätzter Seelsorger gegolten. „Er stand für die
Sozialverkündigung der Kirche ein, war Dialogpartner ungezählter Verantwortungsträger
in Politik und Wirtschaft und Anwalt des bahnbrechenden Wortes ‚Zur wirtschaftlichen
und sozialen Lage in Deutschland‘, das er initiiert hat.“ Auch die Konrad-Adenauer-Stiftung
wird das Gedenken an Bischof Homeyer als eine große und außergewöhnliche Persönlichkeit
in hohen Ehren halten, wie der Vorsitzende der Stiftung und frühere Präsident des
Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, erklärt: „Auch bei Projekten der Konrad-Adenauer-Stiftung
im Kaukasus hat er sich stark engagiert. Durch die Förderung des interreligiösen Dialogs
in Georgien und Armenien hat er der „Kultur des Friedens“ im Kaukasus gedient." -
Josef Homeyer wird am 10. April in der Basilika St. Godehard beigesetzt.