Schweiz: Sondertreffen der Bischöfe zu Missbrauch?
Mehrere Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz wünschen ein klärendes Treffen
zu den Pädophilie-Fällen in der Schweiz. Das berichtet die „Sonntagszeitung“. Die
Konferenz prüft derzeit das weitere Vorgehen und auch, ob ein außerordentliches Treffen
vor der ordentlichen Sitzung vom 31. Mai möglich ist, bei dem Maßnahmen gegen sexuellen
Missbrauch beraten werden können - das sagte Bischofssprecher Walter Müller am Sonntag
gegenüber der Presseagentur Kipa. Die Agentur erfuhr außerdem auf Anfrage aus dem
Vatikan, dass dort seit 2001 zehn fehlbare Priester aus der Schweiz gemeldet worden
sind. Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Norbert Brunner, weist Angriffe
auf den Papst zurück. In der „Sonntagszeitung“ sprach der Sittener Bischof von einem
Versuch, dem Papst zu schaden. Zugleich warnte der Bischof, sowohl die Medien als
auch die Leser seien auf Vermutungen angewiesen. Viele Christen glaubten diesen Vermutungen
und handelten entsprechend gegenüber der Kirche. Der Bischof von Basel, Kurt Koch,
ist für ein Register fehlbarer Priester. Wenn eine solche schwarze Liste dabei helfe,
den Austausch zwischen den Bistümern zu verbessern, sei er dafür, sagte der gegenüber
dem „Sonntagsblick“. Die Bischofskonferenz werde demnächst darüber befinden. Koch
wies darauf hin, dass die Kirche bereits über Anlaufstellen für die Opfer verfüge.
Ob es einer weiteren Stelle bedürfe, werde die Bischofskonferenz entscheiden. Koch
bittet Gläubige, welche der Kirche den Rücken zukehren möchten, ihren Entscheid zu
überdenken. Die Kirche sei die einzige Institution, welche Opfer öffentlich aufrufe,
sich zu melden. In der Glaubenskongregation nehme man die Missbrauchsfälle sehr ernst.