Der vor einem Jahr im St. Galler Klosterhof ausgegrabene Sarkophag stammt aus dem
7. Jahrhundert. Damit ist er älter, als ursprünglich angenommen. Der Unbekannte im
Sarkophag, dessen Gebeine jetzt wissenschaftlich datiert sind, war ein Zeitgenosse
des heiligen Gallus. Spezialisten der Zürcher Hochschule ETH haben das Skelett mit
Hilfe der Radiokarbon-Methode auf den Zeitraum zwischen 650 und 700 datiert. Die Fachleute
rätseln, ob der rund 70-jährige Mann im Sarkophag ein angesehener Mönch oder ein mit
der Gallus-Einsiedelei verbundener Laie war. Das Grab enthielt keinerlei Beigaben.
Der Sarkophag und der Bestattungsort direkt neben der damaligen Peterskirche deuten
jedenfalls auf eine hochgestellte Persönlichkeit hin. Der Sarkophag könnte Aufschluss
geben über die Zeit zwischen dem Tod von Gallus (zwischen 640 und 650) und der Gründung
des Klosters durch Otmar nach dem Jahr 719.