San Salvador: Präsident bittet um Perdon für Ermordung Romeros
Die katholische Kirche von El Salvador bedankt sich für die Bitte um Entschuldigung,
die am vergangenen Mittwoch der Präsident des Landes, Mauricio Funes, für die Ermordung
von Erzbischof Óscar Arnulfo Romero anlässlich dessen 30. Todestages formuliert hatte.
Der Erzbischof der Hauptstadt, José Luis Escobar Alas, nannte die Bitte eine „noble
Geste“. Funes ist der erste Präsident des Landes, der einer linken Partei angehört.
Er bat im Namen des Staates um Perdon bei der Familie des Ermordetet, bei der Kirche
und beim Volk. Bischof Escobar fügte hinzu, dass die Kirche dem Staat nicht nur für
den Tod Romeros, sondern auch für die Ermordung der sechs Jesuitenpatres und ihrer
zwei Mitarbeiterinnen vergibt, die 1989 den Todesschwadronen der Militärs zum Opfer
fielen. „Ich bitte die Familie von Monseñor Romero, die Familien der Jesuiten, und
all die trauernden Familien, ebenfalls zu vergeben, damit wir wieder in einer versöhnten
Gesellschaft leben können“, wandte sich der Bischof an die Angehörigen der Opfer.
„Es wäre gut, wenn Bischof Romero uns zur sozialen Einheit, zum sozialen Frieden und
zur Geschwisterlichkeit bewegen könnte“, fügte er hinzu. Nach Informationen der
UN wurde Romero 1980 durch einen Scharfschützen ermordet, der auf Befehl des mittlerweile
verstorbenen Roberto d’Aubuisson handelte, des Gründers der rechten Partei Arena (Alianze
Republicana Nacionalista), die das Land bis Juni 2009 über 20 Jahre lang regiert hat. (rv
29.3.2010 ord)