2010-03-29 20:08:08

An diesem Dienstag: Beginn des Pessach-Festes


Für gläubige Juden beginnt an diesem Dienstag das Paschafest. Es erinnert an einen zentralen, identitätsstiftenden Moment in der Geschichte des Volkes Gottes.

Das Wort „Pessach“ bedeutet Vorübergang: Als das Volk Israel nach der Schilderung des Buches Exodus aus dem Sklavenhaus Ägypten hinausziehen wollte, weigerte sich der Pharao, sie ziehen zu lassen. Daraufhin ließ Gott zehn Plagen auf die widerspenstigen Ägypter los – die letzte davon war die Tötung jedes Erstgeborenen. Nur an den Häusern der „Kinder Israels“ ging der Todesengel nach Angaben des Buches Exodus „vorüber“ – der Ursprung von Pessach. Der zweite Name heißt „Fest der ungesäuerten Brote“, denn in Eile aßen die Israeliten beim ersten Pessach ihr Brot, ohne es erst zu säuern. Zur Zeit des Zweiten Tempels, also zur Zeit Jesu, war Pessach eines der drei großen jüdischen Wallfahrtsfeste; schon der junge Jesus kam zu diesem Fest in die heilige Stadt.

Auf einzigartige Weise ist Pessach auch mit dem Beginn des Christentums verbunden: Die Evangelisten stellen das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern als Pessach-Mahl dar. Aus den Riten dieses Mahls entwickelt sich, wie sich in den Abendmahls-Schilderungen noch an vielen Details ablesen lässt, unsere heutige Messfeier. Auch wenn die drei synoptischen Evangelien und das Johannesevangelium in der Datierung nicht ganz übereinstimmen: Sie alle schreiben doch Jesu Tod und Auferstehung in die Pessach-Festtage ein und stellen sie damit in einen Zusammenhang mit Geschichte und Hoffnungen des Volkes Israel.

(rv 30.03.2010 sk)








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