2010-03-26 11:15:14

Schweiz: „Viele Priester fühlen sich verletzt“


Viele Priester fühlen sich verletzt, wenn sie von sexuellen Übergriffen anderer Priester erfahren. Dies sagte Nicolas Betticher, Generalvikar der Diözese von Lausanne-Genf-Freiburg, im Interview mit den „Freiburger Nachrichten“. Die Kirche sei eine Familie, „wir Priester sind eine Brüderschaft“. Trotzdem „stehen wir unseren Mitbrüdern bei, auch wenn sie etwas Falsches gemacht haben“, so Betticher. Priester, die zum Täter würden, seien noch Teil der Kirche, auch wenn sie vom Priesteramt suspendiert würden. Die Kirche würde fehlbare Priester nicht einfach rauswerfen, sondern materiell und auch mit einer Therapie unterstützen, erklärte der Generalvikar. Er versicherte aber, Priester würden nicht mehr einfach stillschweigend an einen anderen Ort versetzt. „Dieses Vertuschen und Schweigen haben wir durchbrochen“, so Betticher gegenüber der Zeitung. Das Bistum Lausanne-Genf-Freiburg musste sich bereits vor zwei Jahren mit der Missbrauchsthematik auseinandersetzen, als mehrere Verdachtsfälle publik wurden. Im Interview mit der Zeitung gab der Generalvikar an, in den vergangenen zwei Jahren seien bei der Kommission 30 Anzeigen eingegangen. Viele Straftaten seien bereits verjährt gewesen. Derzeit liefen zwei Verfahren gegen Priester wegen sexuellen Missbrauchs.
(kipa 26.03.2010 sk)







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