Zehntausende Menschen haben an Gedenkveranstaltungen für den vor 30 Jahren ermordeten
Erzbischof Oscar Romero teilgenommen. Der Präsident von El Salvador, Mauricio Funes,
nahm dabei die Gelegenheit wahr, sich für die damalige unrühmliche Rolle des Staates
beim Mordkomplott offiziell zu entschuldigen. Funes hatte erst im vergangenen Jahr
mit seiner linksgerichteten Partei FMLN die rechte Arena-Partei an der Spitze des
Staates abgelöst. In deren Regierungszeit fiel die Ermordung Romeros. Damit nahm erstmals
eine Regierung des mittelamerikanischen Landes an einer Gedenkveranstaltung für Romero
teil. Der emeritierte Erzbischof von Washington und langjährige Freund Romeros, Kardinal
Theodore McCarrick, feierte eine Messe in der Kathedrale von San Salvador. Außerdem
weihte Staatspräsident Funes am Internationalen Flughafen des Landes eine offizielle
Gedenkstätte für den Ermordeten ein. In der Hauptstadt zogen derweil Tausende Menschen
mit überlebensgroßen Porträtbildern Romeros durch die Strassen. Der 1917 geborene
Romero wurde 1980 während eines Gottesdienstes ermordet. Die Hintergründe des Attentats
sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.