2010-03-25 14:40:07

Vatikan-Diplomat: „Finanzkrise noch nicht vorüber“


„Dass die Wirtschaft sich in einigen Staaten stabilisiert hat oder gar erholt, bedeutet noch nicht ein Ende der Krise.“ Darauf macht Vatikan-Erzbischof Celestino Migliore aufmerksam. In New York sprach der Vatikan-Beobachter bei der UNO jetzt auf einem internationalen Finanzforum. Dabei warnte er am Mittwoch auch: „Die Weltwirtschaft wird nie so richtig funktionieren, solange die Gründe, welche zur Krise geführt haben, noch nicht beseitigt worden sind“. Migliore verwies vor allem auf die „grundlegende Ungleichheit in Einkommen und Wohlstand von Einzelnen und von Nationen“. Mit entschiedener Hilfe für ärmere Länder dürfe man „nicht warten, bis sich die Weltwirtschaft völlig erholt hat“; schließlich sei es ein „moralischer Imperativ“, dass „nicht eine ganze Generation, die fast ein Fünftel der Weltbevölkerung ausmacht, in extremer Armut bleiben darf“. Gebraucht werde ein „neuer Multilateralismus“, um wie nach dem Zweiten Weltkrieg funktionierende globale Mechanismen zu entwickeln. „Gleichzeitig“, so der Erzbischof, „muss aber auch immer wieder überprüft werden, ob die Maßnahmen, die zur Überwindung der Krise beschlossen wurden, wirklich imstande sind, das Hauptproblem zu lösen. Vergessen wir nicht: Dieselbe Welt, die binnen Wochen Billionen von Dollar aufbrachte, um Banken zu retten, hat es immer noch nicht vermocht, ein Prozent dieser Summe für die Hungrigen zu finden!“

(rv 25.03.2010 sk)







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