2010-03-25 11:05:06

D: Runder Tisch „gutes Zeichen“


RealAudioMP3 Wie kann sexueller Missbrauch verhindert werden? Welche Hilfe wird benötigt? Was tut man nach Übergriffen? Um diese drei Kernfragen soll die Arbeit des neu eingerichteten Runden Tisches zum Thema Missbrauch kreisen. Die katholische Kirche begrüßt das Gremium und hat aktive Mitarbeit angekündigt.


„Vielfältige Erfahrung“
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat die Berufung der SPD-Bundesministerin Dr. Christine Bergmann zur unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für sexuellen Missbrauch an Minderjährigen begrüßt. In einem Glückwunschschreiben an Bergmann dankt Erzbischof Robert Zollitsch der ehemaligen Bundesfamilienministerin für die Bereitschaft, sich dieser wichtigen Aufgabe zu stellen. „Gleichzeitig bin ich fest davon überzeugt, dass Sie aufgrund Ihrer vielfältigen Erfahrung dieses schwierige und mitunter belastende Thema engagiert angehen werden“, so Zollitsch.

Ressortübergreifend - „gutes Zeichen“
Ausdrücklich dankte der Erzbischof der Bundesregierung für die Einrichtung eines Runden Tisches zum Thema sexueller Missbrauch an Minderjährigen, der an diesem Mittwoch ebenfalls vom Kabinett beschlossen wurde. „Die katholische Kirche wird alles tun, um eine lückenlose Aufklärung der Fälle sexuellen Missbrauchs in der Vergangenheit in den eigenen Reihen voranzutreiben“, bekräftigte Zollitsch. Es sei ein „gutes Zeichen für Deutschland, wenn das Thema sexueller Missbrauch an Minderjährigen von allen gesellschaftlich relevanten Gruppen angegangen“ werde, fügte er an. Selbstverständlich sei die Bischofskonferenz beim Runden Tisch dabei. „Wir haben ein hohes Interesse und bereits gute Erfahrungen, das Thema der Prävention offensiv anzugehen“, so der Erzbischof. Um den Ansatz zur Aufarbeitung der Fälle hatte es in der Bundesregierung lange Debatten gegeben. Vor allem die Frage, ob ein gesondertes Gremium für die katholische Kirche eingerichtet werden sollte, erhitzte die Gemüter. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich zuletzt für ein einheitliches Vorgehen eingesetzt.

Konkrete Hilfe und Prävention
Opfer sexuellen Missbrauchs sollen sich direkt an die neue Missbrauchsbeauftragte wenden können. Zudem soll Bergmann Vorschläge für Hilfen für Opfer erarbeiten. Der ressortübergreifende Runde Tisch soll sich seinerseits um Prävention von Missbrauch und mögliche juristische Konsequenzen kümmern. Das Gremium mit dem Titel „Sexueller Missbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ tagt erstmals am 23. April in Berlin. Den Vorsitz übernehmen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bildungsministerin Annette Schavan und Familienministerin Kristina Schröder. Mitwirken werden Vertreter von Opfer- und Familienverbänden, Schulträger sowie Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche.
(pm/diverse 25.03.2010 pr)








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