Ein Moscheeverein im osttürkischen Malatya will eine vom Verfall bedrohte armenische
Kirche restaurieren lassen. Wie türkische Tageszeitungen diesem Mittwoch berichten,
beantragte der Moscheeverein bereits die behördlichen Baugenehmigungen. Die Gemeinde
betrachte es als Gebot der Toleranz und der Achtung zwischen den Religionen, die fast
300 Jahre alte Kirche zu erhalten, wird der Vereinsvorsitzende Latif Yildirim zitiert.
Schliesslich gebe es auch im christlichen Europa viele Moscheen für die dortigen Muslime.
Diese Toleranz gelte es zu erwidern, so Yildirim. Die im 18. Jahrhundert erbaute Tashoron-Kirche
steht im Cavusoglu-Stadtviertel von Malatya, wo der vor drei Jahren ermordete armenische
Journalist Hrant Dink geboren wurde. Weil es in Malatya keine armenische Gemeinde
mehr gibt, verfiel die Kirche seit den 1970er Jahren.