2010-03-22 13:27:04

USA: Bischöfe enttäuscht über Erfolg der Gesundheitsreform


RealAudioMP3 Die US-Bischöfe sind enttäuscht, dass die Gesundheitsreform angenommen wurde. Zwar sei die Reform eine Geste der Gerechtigkeit für Millionen benachteiligter Bürger, so die Bischofskonferenz. Doch fürchtet sie, dass der Lebensschutz künftig benachteiligt werde. Vor der Abstimmung an diesem Sonntagabend hatte die Bischofskonferenz jedem einzelnen US-Senator einen Brief geschrieben, in der sie die Volksvertreter daran erinnerte, dass es bei einer solchen Reform auch moralische Richtlinien zu beachten gebe. Insbesondere sprach sie sich dagegen aus, dass künftig Abtreibungen staatlich finanziert werden sollen. Das sagt gegenüber Radio Vatikan die Pressesprecherin der Bischofskonferenz, Sr. Mary-Ann Walsh:

„Die Bischöfe fürchten, dass die neue Regelung den Lebensschutz in den Vereinigten Staaten aushöhlen werde. In der Tat wird der Lebensschutz nicht erwähnt. Die Bischöfe finden es vor allem unakzeptabel, dass Abtreibung vom Staat auf diese Weise unterstützt wird. Es wäre nämlich das erste Mal, dass der Senat konkret Abtreibung finanzieren würde. Das hatten wir bisher noch nie.“

Barack Obamas Gesundheitsreform hat am Sonntag die erste große Hürde genommen. Jetzt muss am Dienstag noch das Korrekturpaket vom Senat gebilligt werden. Die US-Bischöfe hoffen, dass die Abtreibungsdebatte dabei zur Sprache kommt, so Sr. Walsh:

„Das Gesetz sieht zwar keine aktive Abtreibungskampagne von Seiten des Staates vor. Doch wenn keine Änderungen vorgenommen werden, dann sieht es sehr schlecht aus für den Lebensschutz in den USA. Auch bekämen künftig katholische Gesundheitseinrichtungen keine Gelder, wenn sie sich aktiv gegen Abtreibung aussprechen. Das ist nicht hinnehmbar.“

Am Sonntagabend billigte das US-Repräsentantenhaus mit 219 zu 212 Stimmen die Reform. Das weiterhin umstrittene Gesetz sieht eine Versicherungspflicht für die überwiegende Mehrheit der US-Amerikaner vor. Mit dem neuen Gesetz sollen 32 Millionen bislang unversicherte Amerikaner eine Absicherung im Krankheitsfall bekommen – die Kosten werden auf mehr als 900 Milliarden Dollar beziffert.

(rv/agenturen 22.03.2010 mg)








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