Sonntagsevangelium: Wer von euch ohne Sünde ist...
Die Erzählung von der Ehebrecherin erinnert an die Geschichte von der ungerecht verurteilten
Susanna im Buch Daniel. Jesus ist mehr als Daniel: Er verteidigt nicht eine Schuldlose,
er vergibt der Sünderin. Und er warnt uns davor, über das Herz und Gesinnung anderer
Menschen zu urteilen. (rv/schott) Lesen Sie hier das Sonntagsevangelium
+
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener
Zeit ging Jesus zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den
Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten
die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden
war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau
wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben,
solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten
sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber
bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig
weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist,
werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb
auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen
fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der
Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben?
Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus
zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!