Die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ weist die Kirchenkritik des Theologen Hans
Küng als wenig originell und abgeschmackt zurück. Küng falle bei seinen Einwendungen
„immer in die gleiche Banalität“ zurück. Das sagte der Direktor der Zeitung, Giovanni
Maria Vian, in einem Interview der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“. Der Theologe
biete „vorgefertigte Artikel“, die eher gängigen Vorurteilen folgten als auf den Grund
der Sache gingen, so Vian weiter. Die Äußerungen Küngs verdienten keine Entgegnung,
wenn es sich nicht um direkte und ausdrückliche Attacken gegen den Papst handle. Die
Angriffe auf Benedikt XVI. und auf den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, schienen eher um eines großen Publikums willen abgefasst,
so der Chefredakteur weiter. Die Einlassungen des ehemaligen Kollegen und Freundes
aus Universitätszeiten gefielen dem Papst „absolut nicht“, sagte Vian weiter. Benedikt
XVI. halte sich über die Berichterstattung stets auf dem Laufenden. „Ihm missfällt,
wenn die Zeitungen die Wirklichkeit verdrehen", betonte der „Osservatore“-Chefredakteur. (kipa/or
19.03.2010 pr)