Die Kirche ist gespalten in ihrer Haltung zur Gesundheitsreform von Präsident Barack
Obama. Kardinal Francis George aus Obamas Wahlheimat Chikago räumt ein, „dass der
Gesetzvorschlag Gutes erreichen will oder könnte“. Aber „solange nicht ernsthafte
moralische Fragen, die mit ihm zusammenhängen, behandelt werden“, würden die Bischöfe
„sich ihm widersetzen, wenn auch mit Bedauern“. Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz
zielt vor allem auf das US-Reizthema Abtreibung: Die Oberhirten hätten gerne klargestellt,
dass die Gesundheitsreform keine staatliche Finanzierung oder Beihilfe zur Abtreibung
möglich macht. Über die Reform wird am Samstag abgestimmt. Die katholische US-Gesundheitsorganisation
CHA weist darauf hin, dass derzeit 31 Millionen von 47 Millionen Amerikanern keine
Krankenversicherung haben; darum sei Obamas Reform „eine historische Chance“.