2010-03-19 14:27:31

Island: Missbrauchsfälle sind kein Thema


RealAudioMP3 Auf der nordeuropäischen Insel Island sind die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche kein Thema. Das sagt uns der Bischof von Reykjavik, Pierre Bürcher. Er besucht derzeit zusammen mit anderen skandinavischen Bischöfe den Papst und den Vatikan anlässlich des Ad Limina Besuchs. Katholiken sind in Island eine religiöse Minderheit: Sie stellen etwa drei Prozent der rund 319.000 Einwohner.

"Natürlich sprechen die isländischen Medien über die Missbrauchsfälle. Doch die Problematik betrifft die katholische Kirche in Island überhaupt nicht... Das heißt, sie betrifft natürlich alle Katholiken, denn das ist für die Weltkirche ein schwerwiegendes Problem. Wir müssen versuchen, aus dieser Situation ganz besonders durch das Gebet und das christliche Zeugnis vorzuzeigen, dass wir voller Hoffnung sind und dass trotzdem die Kirche in der ganzen Welt präsent sein sollte nach dem Willen Gottes."

Den isländischen Katholiken macht vielmehr die aktuelle wirtschaftliche Lage zu schaffen. Während alle Welt von Griechenland spricht, ist das erste Opfer der Finanzkrise in Wirklichkeit Island. Pro Kopf betragen die Schulden des Landes etwa 11.000 Euro. Und vor wenigen Tagen stimmten die Bürger gegen eine Entschädigung für Gläubiger im Ausland.

"Diese Einstellung ist verständlich. Die Isländer sind bereit, die Summe zurückzubezahlen, die verloren gegangen ist, aber sie sind dagegen, dass sie alles bezahlen müssen mit so hohen Zinsen, die von England und den Niederlanden vorgegeben werden. 93 Prozent der Stimmbevölkerung hat sich dagegen ausgesprochen. Man muss dazu bedenken, dass auch England und die Niederlande eine Verantwortung tragen für den Bankrott der isländischen Bank. Die beiden Länder hätten die Gelder überwachen sollen! Diese Kompetenz lag nicht in den Händen Islands."

(rv 19.03.2010 mg)







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