2010-03-18 11:38:14

D: Meldepflicht bei Missbrauch


Die Bischöfe der bayerischen Bistümer und des Bistums Speyer haben für die Opfer von Missbrauch gebetet und um Vergebung und geistliche Erneuerung gebeten. In der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen entzündete jeder Bischof symbolisch eine Kerze für sein jeweiliges Bistum. Der Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz, Erzbischof Reinhard Marx von München, rief in seiner Predigt zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle auf. Die bayerischen Bischöfe seien „beschämt und betroffen“. Die Folgen der Sünde „in der Welt und in der Kirche“ hätten „wir lale mit aufzuarbeiten“. Marx lud auch zum Gebet für die Missbrauchs-Täter ein: „Wir wissen, auch Opfer können vergeben, Menschen können einander vergeben. Aber die Heilung kommt von Gott.“
Jeder Verdacht sexuellen Missbrauchs oder körperlicher Misshandlung in einer kirchlichen Einrichtung solle von der Staatsanwaltschaft überprüft werden. Dafür sprachen sich die bayrischen Bischöfe einstimmig aus. Die Oberhirten plädierten für die Festschreibung einer Meldepflicht in den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz: „Deshalb empfehlen die bayerischen Bischöfe einstimmig, bei der Überarbeitung der Leitlinien die Meldepflicht bei Verdacht von sexuellem Missbrauch und körperlichen Misshandlungen an die Staatsanwaltschaft festzuschreiben und sie unabhängig davon sofort zu praktizieren.“ Unabhängig davon, so hieß es weiter, werde dies ab sofort in den bayerischen Diözesen praktiziert.

Erzbischof Reinhard Marx bekannte sich zur moralischen Pflicht der Kirche, auch über den gesetzlichen Rahmen Opfern von Missbrauch und Misshandlung durch Täter aus dem Raum der Kirche zu helfen. Dies könne „sicher auch finanzielle Aspekte haben“, erklärte der Erzbischof. In den nächsten Wochen werde über Formen von Entschädigung zu reden sein, so Marx.

(pm/kipa 18.03.2010 sk/pr)
 







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