„Wenn wir weiter von einem interreligiösen Konflikt sprechen, dann beschwören wir
einen solchen herauf“. Mit diesen Worten warnt der Erzbischof von Jos, Ignatius Ayaum
Kaigama, vor einer Eskalation im Konflikt zwischen verschiedenen Volksgruppen im Land
und besonders in seiner Stadt. In der Nacht auf Mittwoch war es erneut zu Unruhen
gekommen, bei denen zwölf Menschen ums Leben kamen. „Die Hirten aus dem Fulani-Volk
glauben, dass die Einwohner des Dorfes für den Verlust eines Teils ihres Viehbestandes
verantwortlich sind, und haben Rache geübt. Die Tatsche, dass es sich bei den Fulani
um Muslime handelt und die Dorfbewohner größtenteils Christen sind, ist ein Zufall.
Der wahre Grund für das Massaker ist der Viehdiebstahl“, so der Erzbischof zur vatikanischen
Nachrichtenagentur Fides. Stattdessen betont er die wirtschaftlichen und politischen
Ursachen des Konflikts. Erzbischof Kaigama zeigte sich besorgt, dass die Berichterstattung
der internationalen Presse auf eine angeblich religiöse Auseinandersetzung ziele.
Er betonte, dass die Medien stattdessen gebraucht würden, um über die Versöhnungsbemühungen
zu berichten, die von allen, Christen wie Muslimen, unternommen würden. (17.3.2010
Fides ord)