2010-03-15 16:58:50

Lutheranische Gemeinde: Papst Johannes Pauls Besuch im Jahr 1983


Auch er erinnerte an die Einheit – am 11. Dezember 1983 besuchte Papst Johannes Paul II. Roms Protestanten. Es war ein historischer Besuch, der erste eines Papstes in einer lutherischen Gemeinde seit der Reform von 1517. Im 500. Geburtsjahr des Reformators Martin Luther erinnerte Johannes Paul bei dieser Gelegenheit an die gemeinsamen Wurzeln der beiden christlichen Konfessionen:

„In Dankbarkeit erinnern wir uns unserer gemeinsamen Herkunft, des Geschenkes unserer Erlösung und der gemeinsamen Ausrichtung unseres Pilgerweges. Wir alle stehen unter der Gnade unseres Herren Jesus Christus.“

Bei seiner Visite in der römischen Christuskirche am dritten Adventssonntag gedachte Papst Johannes Paul II. auch den Anfängen der lutherischen Gemeinde in Rom, die auf Beginn des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Der erste evangelische Gottesdienst feierte sie im November 1817. Mit Ende des Kirchenstaates und der Einheit Italiens erlangte die Glaubensgemeinschaft dann volle Religionsfreiheit. Papst Johannes Paul II.:

„Wir wissen um die schwierige Geschichte dieser evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom, ihre mühseligen Anfänge und um Licht und Schatten ihrer Entwicklung unter den Bedingungen dieser Stadt. Umso eindringlicher stellt sich uns die Frage: Dürfen wir trotz aller menschlichen Schwachheit, trotz der Unzulänglichkeiten der vergangenen Jahrhunderte der Gnade unsere Herren misstrauen, die sich in der letzten Zeit offenbart hat durch das Wort des Heiligen Geistes, das wir während des Konzils vernommen haben?“

Der Wunsch nach Einheit müsse die gemeinsamen Schritte auf dem Weg der Ökumene lenken, so Papst Johannes Paul II. Vor Hintergrund der jüngsten Schwierigkeiten der christlichen Glaubensgemeinschaft – auf katholischer wie evangelischer Seite – klingen seine Worte gerade heute wieder ermutigend.

„Wir sehnen uns nach Einheit und wir bemühen uns um die Einheit, ohne uns durch die Schwierigkeiten entmutigen zu lassen, die sich längst des Weges anhäufen können. Schließlich meinen wir im Jahr der Erinnerung an den Geburtstag von Martin Luther vor fünf Jahrhunderten, von Ferne die Morgenröte des Advents einer Wiederherstellung unserer Einheit und Gemeinschaft zu sehen. Diese Einheit ist eine Frucht der täglichen Erneuerung, Bekehrung und Buße aller Christen im Licht des ewigen Wortes Gottes.“


(rv 15.03.2010 pr)


 







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