Der Generalvikar des Bistums Innsbruck, Jakob Bürgler, hat ein „entschiedenes Vorgehen“
gegen Missbrauchsfälle angekündigt. Vor allem wurde jener Priester beurlaubt und aus
der Seelsorge abgezogen, der Anfang der 1980er Jahre aus dem Vorarlberger Kloster
Mehrerau wegen einer Missbrauchstat nach Tirol versetzt worden war. Der Priester war
nach psychotherapeutischer Behandlung dort bis jetzt als Priester tätig. Ihm werden
laut Generalvikar bis zu zehn bisher nicht bekannte Missbrauchsfälle zur Last gelegt.
Laut Bürgler wurde von 1995 bis heute der Diözese Innsbruck insgesamt 33 Fälle gemeldet,
„bei denen eine Klärung wichtig gewesen ist“; sie hätten nicht nur Priester betroffen,
und es habe sich auch nicht bei allen um Fälle von sexuellem Missbrauch gehandelt.
Drei neue Fälle wurden erst am Mittwoch gemeldet. Der erste Schritt bei Missbrauchsvorwürfen
ist laut Generalvikar eine „vertrauliche Behandlung und Konfrontation“. Anschließend
folgten „bei Vorliegen aufklärungsbedürftiger Indizien die Einbindung der Justiz und
die kirchenrechtlichen Konsequenzen, die bis zur Enthebung aus dem Amt führen können“.