Südafrika: Regierung lässt Township-Kirchen abreissen
Die Regierung soll nach Zeitungsberichten seit November mehr als 100 Kirchen in der
Township Khayelitsha am Rand von Kapstadt zerstört haben. Davon betroffen sind laut
einem Bericht der Tageszeitung „Cape Times“ vor allem kleine Freikirchen, die in vielen
Townships wie Pilze aus dem Boden schiessen. Die Behörden begründen die Massnahmen
damit, dass die Kirchen ohne Genehmigung auf öffentlichem Land errichtet worden seien.
Über die Vorgehensweise haben sich jetzt betroffene Pastoren und Kirchenmitglieder
aus des drittgrössten Township im ganzen Land beklagt. „Durch die Zerstörung haben
Tausende Menschen keinen Platz mehr, wo sie beten können“, wird etwa Derrick Mtsolo
vom „Western Cape Christian Ministers Forum“ zitiert. Darunter seien auch jene Kirchen,
die schon seit vielen Jahren existierten und fester Bestandteil der Township seien.
Ausserdem habe sich Kapstadts Bürgermeister Dan Plato nicht an ein Abkommen gehalten,
kritisierte Mtsolo. Nach der ersten Abriss-Welle im vergangenen Jahr habe das Stadtoberhaupt
zugesichert, dass keine weiteren Gotteshäuser zerstört werden sollten. „Aber erst
kürzlich waren es wieder um die 40“, so Mtsolo. (kipa 11.03.2010 sk)