Der Bischof von Elphin, Christopher Jones, wirft den Medien mangelnde Fairness in
der Berichterstattung über Missbrauchsfälle in der Kirche vor. Vor allem dürfe die
Kirche nicht als Sonderfall isoliert werden, beklagte der Bischof laut irischen Medienberichten
vom Donnerstag bei einem Treffen der Bischofskonferenz in Maynooth. „95 Prozent aller
Missbrauchsfälle“ spielten sich „in Familien, Gemeinschaften und anderen Institutionen
ab“, so der Bischof. Jones räumte ein, dass die Kirche Fehler gemacht habe, die er
nicht rechtfertigen wolle. Aber auch anderswo seien in der Vergangenheit Missbrauchsfälle
vertuscht worden. Dabei handle es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem. –
Die Bischöfe erklärten in einem Statement nach ihrem Treffen, sie wollten noch die
ganze Fastenzeit hindurch „über das Versagen der Kirche“ in Sachen Missbrauch „nachdenken“
und „Busse tun“. Sie bereuten zutiefst alle früheren Vertuschungsversuche. Ihr Treffen
mit dem Papst Mitte Februar sei nur „Teil eines Erneuerungsprozesses gewesen, der
noch lange dauern wird“. Dieser Prozess könne ohne die Hilfe der Gläubigen nicht gelingen.
Die Bischöfe präzisieren, der Papst habe sie gebeten, bei der Aufklärung der Missbrauchsfälle
eng mit den staatlichen Behörden und der Justiz zusammenzuarbeiten. (kna/ansa 11.03.2010
sk)