Die europäischen Kirchenführer haben auf die Chancen von Migration für die Länder
Europas hingewiesen. Statt der sich eröffnenden Möglichkeiten stünden jedoch oft Ängste
und Ablehnung im Vordergrund, kritisierte das gemeinsame Komitee des Rates der Europäischen
Bischofskonferenzen (CCEE) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) am Dienstag
auf seiner Sitzung in Istanbul. Der CCEE vertritt 33 katholische Bischofskonferenzen,
während sich in der KEK 120 orthodoxe, protestantische, anglikanische und alt-katholische
Kirchen zusammengeschlossen haben. Es sei Aufgabe der Kirche für die Rechte und die
Würde der Migranten einzustehen, so die Direktorin der KEK-Migranten-Kommission, Doris
Peschke. Der Generalsekretär der Internationalen Katholischen Migranten-Kommission
(ICMC), Johan Ketelers, erinnerte daran, dass Migranten nicht in erster Linie Arbeitskräfte,
sondern vor allem Menschen seien. Nur eine stabile und sichere Ausgangssituation ermögliche
den Migranten und ihren Familien, ihr gesamtes Potenzial zu entfalten. CCEE-Präsident
Kardinal Peter Erdö betonte, Christen in Europa seien aufgerufen, der grossen Herausforderung
der Migration mit Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu begegnen. (pm/kipa 10.03.2010
mg)