Papst: „Mehr Verantwortung für Laien in der Kirche“
Benedikt XVI. wünscht
sich einen „Mentalitätswechsel“ in der Kirche. Das sagte er an diesem Sonntag beim
Besuch in einer Pfarrei am römischen Stadtrand. Alle „Mitglieder des Volkes Gottes“,
ob sie nun geweiht seien oder Laien, teilten eine „gemeinsame Verantwortung“.
„Wir
brauchen einen Mentalitätswechsel, vor allem mit Blick auf die Laien. Man sollte diese
nicht mehr nur als Mitarbeiter des Klerus ansehen, sondern sie wirklich als Mitverantwortliche
am Sein und Handeln der Kirche anerkennen. Auf diese Art und Weise würde ein reifer
und engagierter Laienstand gefördert! Liebe christliche Familien und liebe junge Leute,
die ihr hier lebt: Laßt euch immer mehr einbeziehen in die Verkündigung des Evangeliums
– wartet nicht, dass andere euch Botschaften bringen, sondern macht euch selbst zu
Missionaren Christi bei euren Brüdern – da wo sie wohnen, arbeiten, studieren oder
die Freizeit verbringen.“
Die Pfarrei, in der Papst Benedikt predigte, gibt
es erst seit 1989. Bis sie sich eine Kirche leisten konnten, trafen sich die Gläubigen
zwölf Jahre lang in den Räumen eines Einkaufszentrums. Das Viertel namens „Porta di
Roma“ wird erst allmählich besiedelt; außer „Ikea“ gibt`s hier noch nicht viel.
„Ich
weiß, dass die Erfahrung der ersten zwölf Jahre bei euch zu einem bestimmten Lebensstil
geführt hat. Weil es keine festen Strukturen oder Traditionen gab, habt ihr vor allem
auf die Bibellektüre, auf die Sonntagsmesse und auf die Caritas gesetzt. Ich weiß,
dass es bei euch viel Engagement gibt: Gebets- und Bibelkreise, Gruppen, die die Gottesdienste
gestalten. Ich bitte euch: Macht diese Kirche zu einem Ort, in dem man die Stimme
Jesu in der Schrift hören kann. Sie sei weiterhin das lebendige Zentrum eurer Gemeinschaft,
damit sie eine Schule christlichen Lebens wird – denn das ist der Ausgangspunkt jedweder
Seelsorge...“