Kann ein Mensch anders werden, ein neues Leben anfangen? Was geschehen ist, hat unser
Leben geprägt. Nur von dieser gewordenen Wirklichkeit aus können wir neu anfangen.
Können wir es? Die Botschaft Jesu ist gute Nachricht: Umkehr ist möglich. Und sie
notwendig. Das ist uns gesagt, heute. Ein Anfang wäre es schon, wenn wir uns entschließen
würden, um die Gnade des Anfangens zu beten. Die Zeit der Gnade ist Zeit der Geduld
Gottes; für den Menschen Zeit der Besinnung und Umkehr. Die Verzögerung des Gerichts
ist kein Grund zur Sorglosigkeit. Wie im Evangelium, so fehlt es auch heute nicht
an Zeitereignissen, die uns aufschrecken und warnen. Am Tag der Ernte wird es offenbar,
was aus unserem Leben geworden ist.
(rv/schott 06.03.2010 mg)
Lesen
Sie hier das Sonntagsevangelium
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
(Lk 13, 1-9)
Zu jener Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm
von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, so dass sich ihr Blut mit
dem ihrer Opfertiere vermischte. Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur
diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer
aber nicht? Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr
euch nicht bekehrt. Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms
von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen
hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht? Nein, im Gegenteil:
Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt. Und er erzählte
ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als
er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. Da sagte er zu seinem
Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum
Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft
nehmen? Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen;
ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er
doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.