2010-03-05 11:39:02

Österreich: Neue Maßnahmen gegen Missbrauch


RealAudioMP3 Österreichs Bischöfe wollen mit zusätzlichen Maßnahmen einen noch wirksameren Umgang der kirchlichen Verantwortungsträger mit Fällen von sexuellem Missbrauch sicherstellen. Bei ihrer Frühlingsvollversammlung in St. Pölten wurde von der Bischofskonferenz daher eine österreichweite innerkirchliche Regelung in Auftrag gegeben - das wird in einer am Freitag veröffentlichten Presseerklärung mitgeteilt.

Die Bischöfe räumen ein, dass in der Kirche in der Vergangenheit zu Unrecht die Täter oft mehr geschützt worden seien als die Opfer. Entscheidend sei nun aber ein klarer und konsequenter Umgang der kirchlichen Verantwortungsträger mit konkreten Verdachtsfällen und Vorwürfen. Das halten die Bischöfe als verbindliche Verhaltensregel bei Missbrauchsfällen fest. Die Sorge um die Opfer müsse an erster Stelle stehen. Entsprechende Konsequenzen für die Täter seien zu ziehen. Basis für die österreichweite Regelung sollen bereits bestehende Richtlinien sein, wobei die in der Erzdiözese Wien geltenden Bestimmungen Vorbildcharakter haben. Die Bischöfe verweisen darauf, dass die Diözesen in den vergangenen 15 Jahren eine Reihe von Maßnahmen zum Umgang mit sexuellem Missbrauch getroffen haben. In allen Diözesen bestünden Ombudsstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche.

Verbesserung
Verbessert werden müsse allerdings noch die österreichweite Vernetzung und Zusammenarbeit der diözesanen Ombudsstellen. Auch die Männer- und Frauenorden in Österreich sollen in die Arbeit der diözesanen Ombudsstellen offiziell eingebunden werden. Zur Förderung von Bewusstseinsbildung und Prävention zur Verhinderung sexuellen Missbrauchs soll es außerdem vor allem eine verstärkte Aus- und Fortbildung der kirchlichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter geben. Um all diese Maßnahmen rasch und effektiv umsetzen zu können, hat die Bischofskonferenz eine Projektgruppe eingesetzt, die bis zur Sommervollversammlung der Bischofskonferenz im Juni ein detailliertes Gesamtkonzept auszuarbeiten hat.

(kap 05.03.2010 mg)







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