2010-03-03 14:45:29

Italien: Abschied von Regina von Habsburg


RealAudioMP3 Von einem kraftvollen „Dies Irae“ bis hin zu einem anrührenden Lacrimosa - Mozarts Requiem gab den rund 130 Trauergästen in Santa Maria dell’Anima in Rom Hoffnung, Kraft und Halt. Regina von Habsburg war am 3. Februar im Alter von 85 Jahren im bayerischen Pöcking verstorben. Zuvor wurden bereits Gedenkgottesdienste in Wien und Budapest zelebriert. Otto von Habsburg nahm an der Trauerfeier in Rom, die am Dienstag Abend gehalten wurde, nicht teil.

Aufgewühlt, kraftvoll und zornig hallt „Dies Irae“ aus Mozarts Requiem durch Santa Maria dell’Anima. Die Totenmesse zeichnete beim Gedenkgottesdienst für die verstorbene Erzherzogin Regina von Habsburg in der römischen Kirche der deutschsprachigen Gemeinde das wechselhafte Leben der Verstorbenen nach. Hoffnungsvolle Töne wechselten sich dabei mit düsteren Passagen ab, die vom Chor und Orchester der deutschen Schule vorgetragen wurden. Auch der ehemalige Kardinalssekretär Kardinal Angelo Sodano ging in seiner Predigt auf den wechselhaften Lebensweg von Regina von Habsburg ein, der durch die tragischen Ereignisse der europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts geprägt war:

„Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung – Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, denn Jesus Christus ist unser Herr. Diese Gewissheit hat die Christin auch in den dunkelsten Stunden der Geschichte auf ihrem Wege begleitet. In einem Jahrhundert, das durch antichristliche Ideologien und diktatorische Regime gezeichnet war, war dies die Sonne die den Weg so vieler Männer und Frauen, die im Glauben fest standen erleuchtete“.  
Seit 1951 war Regina geborene Prinzessin von Sachsen-Meinigen mit dem ältesten Sohn des letzten österreichischen Kaisers, Otto von Habsburg, verheiratet. Kennengelernt hatte sich das Paar 1949 in einem Heim für ungarische Flüchtlinge in München, wo Regina für die Caritas arbeitete. Da Otto von Habsburg seinerzeit noch nicht wieder nach Österreich einreisen durfte, fand die Hochzeit in Frankreich statt. 1954 zog das Adelspaar dann an den Starnberger See. Also ein Leben voller Höhen und Tiefen. Ihr Glauben war dabei stets die Richtschnur ihres Handelns, wie Kardinal Angelo Sodano erklärt:

„Unsere liebe Verstorbene hatte als überzeugte Christin ihr Leben auf den Glauben gelenkt. Und in jedem geschichtlichen Eregniss die Hand jenes Gottes entdeckt, der die Liebe ist und der die Freude seiner Kinder nur trübte um ihnen ein noch größeres Glück zu bereiten.
„Per cruxem ad lucem“ ist das Motto vieler Heilige - Auch im Leben unserer verstorbenen war es das Leidmotiv. Möge meine Brüder, möge dieses Licht aus dem Glauben auf uns und den freudigen und traurigen Stunden des Lebens eine Stütze sein – genau dies will das Leben von Erzherzogin Regina einem jeden von uns lehren.“  
Zeit ihres Lebens engagierte sich Regina von Habsburg für soziale und karitative Einrichtungen: Sie war unter anderem oberste Schutzfrau des Sternkreuzorden, sowie Schirmherrin der Münchner Tafel.

(03.03.2010 evo)







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