Von einem kraftvollen
„Dies Irae“ bis hin zu einem anrührenden Lacrimosa - Mozarts Requiem gab den rund
130 Trauergästen in Santa Maria dell’Anima in Rom Hoffnung, Kraft und Halt. Regina
von Habsburg war am 3. Februar im Alter von 85 Jahren im bayerischen Pöcking verstorben.
Zuvor wurden bereits Gedenkgottesdienste in Wien und Budapest zelebriert. Otto von
Habsburg nahm an der Trauerfeier in Rom, die am Dienstag Abend gehalten wurde, nicht
teil.
Aufgewühlt, kraftvoll und zornig hallt „Dies Irae“ aus Mozarts Requiem
durch Santa Maria dell’Anima. Die Totenmesse zeichnete beim Gedenkgottesdienst für
die verstorbene Erzherzogin Regina von Habsburg in der römischen Kirche der deutschsprachigen
Gemeinde das wechselhafte Leben der Verstorbenen nach. Hoffnungsvolle Töne wechselten
sich dabei mit düsteren Passagen ab, die vom Chor und Orchester der deutschen Schule
vorgetragen wurden. Auch der ehemalige Kardinalssekretär Kardinal Angelo Sodano ging
in seiner Predigt auf den wechselhaften Lebensweg von Regina von Habsburg ein, der
durch die tragischen Ereignisse der europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts geprägt
war:
„Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not
oder Verfolgung – Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, denn Jesus Christus
ist unser Herr. Diese Gewissheit hat die Christin auch in den dunkelsten Stunden der
Geschichte auf ihrem Wege begleitet. In einem Jahrhundert, das durch antichristliche
Ideologien und diktatorische Regime gezeichnet war, war dies die Sonne die den Weg
so vieler Männer und Frauen, die im Glauben fest standen erleuchtete“. Seit
1951 war Regina geborene Prinzessin von Sachsen-Meinigen mit dem ältesten Sohn des
letzten österreichischen Kaisers, Otto von Habsburg, verheiratet. Kennengelernt hatte
sich das Paar 1949 in einem Heim für ungarische Flüchtlinge in München, wo Regina
für die Caritas arbeitete. Da Otto von Habsburg seinerzeit noch nicht wieder nach
Österreich einreisen durfte, fand die Hochzeit in Frankreich statt. 1954 zog das Adelspaar
dann an den Starnberger See. Also ein Leben voller Höhen und Tiefen. Ihr Glauben war
dabei stets die Richtschnur ihres Handelns, wie Kardinal Angelo Sodano erklärt:
„Unsere
liebe Verstorbene hatte als überzeugte Christin ihr Leben auf den Glauben gelenkt.
Und in jedem geschichtlichen Eregniss die Hand jenes Gottes entdeckt, der die Liebe
ist und der die Freude seiner Kinder nur trübte um ihnen ein noch größeres Glück zu
bereiten. „Per cruxem ad lucem“ ist das Motto vieler Heilige - Auch im
Leben unserer verstorbenen war es das Leidmotiv. Möge meine Brüder, möge dieses Licht
aus dem Glauben auf uns und den freudigen und traurigen Stunden des Lebens eine Stütze
sein – genau dies will das Leben von Erzherzogin Regina einem jeden von uns lehren.“
Zeit ihres Lebens engagierte sich Regina von Habsburg für soziale und karitative
Einrichtungen: Sie war unter anderem oberste Schutzfrau des Sternkreuzorden, sowie Schirmherrin
der Münchner Tafel.