2010-03-03 09:54:52

D: Razzia in Kloster Ettal


Die Münchner Staatsanwaltschaft hat am Dienstag eine Razzia im Benediktinerkloster Ettal durchgeführt. Es ist die erste Durchsuchung dieser Art seit Aufkommen des Skandals um sexuellen Missbrauch in Einrichtungen der katholischen Kirche im Januar. Allerdings hat es schon in der Vergangenheit aus anderen Gründen Razzien in Klöstern gegeben. In dem oberbayrischen Kloster sollen Priester Schüler missbraucht haben. Im Zusammenhang mit diesen Vorwürfen gab es schon zwei Rücktritte, nämlich den des Abtes und des Priors von Ettal. Drei Mönche, die einmal in Ettal tätig waren und jetzt im sächsischen Kloster Wechselburg leben, wurden wegen der Vorwürfe suspendiert. Die Mönche des Klosters Ettal betonen an diesem Mittwoch in einer Erklärung, sie hätten den Ermittlern am Tag zuvor „ aus freien Stücken“ Unterlagen ausgehändigt. Das Kloster habe „von Anbeginn der Ermittlungen die Staatsanwaltschaft informiert und ihr vollständige Kooperationsbereitschaft zugesagt sowie betont, dass dem Kloster an einer rückhaltlosen Aufklärung sämtlicher Vorgänge gelegen ist“.
Das Erzbistum München-Freising bestätigte derweil, dass es auch gegen einen ausländischen Pfarrer in München Missbrauchs-Beschuldigungen gibt. Die Sache werde aufgeklärt; allerdings sei der Betreffende schon wieder in sein Herkunftsland zurückgereist.
Jetzt hat sich auch die Erzabtei St. Ottilien erstmals zum Thema Missbrauch geäußert. Ihr Beauftragter für die Aufklärung solcher Fälle, Pater Matthias Wetzel, erklärte, bislang gebe es keine Hinweise auf Verdachtsfälle, die sich innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte ereignet hätten. Allerdings recherchiere er in drei länger zurückliegenden Missbrauchs-Fällen. Dabei arbeite das Beraterteam der Erzabtei mit der Staatsanwaltschaft Augsburg zusammen und stellt alle von dort angefragten Informationen zur Verfügung.
(pm 03.03.2010 sk)







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