Die deutschen Bischöfe
bekommen Beistand in Sachen „Missbrauchskandal“. Wie Bischof Stephan Ackermann in
einem Interview mit uns sagt, hat er als Beauftragter der Bischofskonferenz für die
Missbrauchsfällen bereits mehrere Unterstützungsangebote von außen erhalten. Ackermann
befürwortet auch einen bundesweiten Runden Tisch zu diesem Thema, nichtsdestotrotz
werden die Bischöfe auch andere Initiativen unterstützen wie beispielsweise die Begleitung
von Opfern und den Kinderschutz.
„Manchmal klang es in der Öffentlichkeit
so, als ob wir Bischöfe Befürchtungen oder Vorbehalte hätten, mit externen Fachleuten
zu kooperieren. Das haben wir keinesfalls: Wir werden weiterhin mit Experten zusammenarbeiten.
Wo es noch juristische Fragen zu klären gibt, da werden wir selbstverständlich juristischen
Fachverstand von außen hinzuziehen. Natürlich sind wir bereit, an einem Runden Tisch
mitzuarbeiten, wenn alle gesellschaftsrelevanten Gruppen mitmachen, die mit Jugend,
Bildung oder Erziehung zu tun haben. Wir wollen aber nicht, wie Erzbischof Robert
Zollitsch betont hat, einfach nur von der Justizministerin vorgeladen werden.“ Zur
Erinnerung: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert
Zollitsch, hatte während der DBK-Frühjahrsvollversammlung die Justizministerin und
FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger scharf kritisiert. Sie halte der
Kirche wahrheitswidrig vor, bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen nicht mit der
staatlichen Justiz zusammenzuarbeiten. Darüber soll es demnächst ein Gespräch zwischen
Zollitsch und Leutheusser-Schnarrenberger geben.
(rv 02.03.2010 mg)
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Sie hier das gesamte Interview mit Bischof Stephan Ackermann