Andere Länder, andere
Probleme: Nicht nur die deutsche und österreichische Bischofskonferenz hielten oder
halten in diesen Tagen ihre Vollversammlung, auch die indischen Oberhirten besprechen
derzeit Probleme und Herausforderungen der Kirche in ihrem Land. Dazu gehören richtiggehende
Christenverfolgungen in einigen indischen Bundesstaaten, hinter denen meistens extremistische
Hindu-Gruppen stecken. P. Babu Joseph ist Sprecher der Bischöfe:
„Es geht
uns Christen schlecht, aber dennoch muss ich sagen, dass das indische Beispiel des
religiösen Zusammenlebens weltweit einzigartig ist. Auf dem Subkontinent leben verschiedene
Religionsgemeinschaften zusammen: Das ist eine Bereicherung für das Land. Die Spannungen,
die wir Christen erleben mussten und weiterhin erdulden, übersteigen aber meist den
religiösen Kontext. Viele Politiker fürchten sich nämlich vor einem positiven Beitrag,
den wir als Kirche im sozialen Bereich bringen könnten.“
Die Bischöfe möchten
insbesondere die Jugend einbeziehen, so Babu Joseph.
„Wir werden Jugendvereine
gründen, die das Ziel haben, das Zusammenleben mit anderen Religionsgemeinschaften
zu fördern. Das wird den Frieden sicherlich stärken. Der interreligiöse Dialog muss
und kann nur mit Hilfe der Jugend geschehen.“
In Guwahati im Bundesstaat
Assam haben sich die Bischöfe in diesen Tagen intensiv mit Jugendlichen ausgetauscht:
Da wurde gemeinsam gegessen, getanzt und das Gespräch gesucht. Im Jahr 2020 wird das
Durchschnittsalter der Inder bei 29 Jahren liegen, so dass sich auch die Kirche auf
die Bedürfnisse der jungen Menschen einstellen muss.