Wie ihre deutschen
Mitbrüder werden auch die österreichischen Oberhirten bei ihrer Bischofsversammlung
das Thema „Missbrauch“ angehen. Die seit Monaten fixierte reguläre Frühjahrstagung
in St.Pölten zwischen 1. und 4.März ist aktuell von den Fällen sexuellen Missbrauchs
in den USA, Irland, Deutschland – und zuletzt auch in Österreich überschattet. Bei
ihrer Frühjahrsvollversammlung ab diesem Montag wollen deshalb die Bischöfe der Alpenrepublik
über die bereits eingeführten Schutzmaßnahmen beraten. Das erklärt der Leiter des
Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe.
„Innerhalb
der Kirche beschäftigen wir uns zurzeit sehr mit allen Fragen zur Verhinderung des
sexuellen Missbrauchs. Es gibt aktuelle Anlassfälle, es gibt aber auch gute Erfahrungen
der Diözesen und deren Ombudsstellen. Die Fragen der Prävention aber auch der Umgang
mit den Betroffenen – vor allem mit den Opfern – wird sicherlich einen breiten Raum
nehmen und zu einem Erfahrungsaustausch führen. Es wird sicherlich auch zu einer Optimierung
der bisherigen Vorgehensweise in Angriff genommen.“
Die
neun Ombudsstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche Österreichs
sollen einheitliche Mindeststandards erhalten und zwischen den Leitern soll es einen
regelmäßigen Erfahrungsaustausch geben. Diese Änderungen zeichnen sich im Vorfeld
des Treffens der Bischöfe ab.
„Der Erfahrungsaustausch über das Wirken der
Ombudsstellen zur Verhinderung des sexuellen Missbrauchs zeigt, dass ein Zusammenrucken
und eine bessere Vernetzung sicherlich eine große Hilfe wäre und in dieser Sache noch
effizienter und vor allem für die Opfer und möglichen Opfern etwas Besseres zu bewirken.
Ich denke, es wird sicherlich in die Richtung gehen, dass überlegt wird, wie man noch
besser zusammenarbeiten kann.“
Ein Beratungsthema ist
der Lebensschutz, sagt Wuthe.
„Die Woche für das Leben, die in der Erzdiözese
Salzburg seit längerer Zeit begangen wird, ist ein ganz starkes Signal. Die Kirche
zeigt damit öffentlich, wie sie für den Schutz des Lebens und vor allem für das ungeborene
Kind einsetzen will. Neu ist, dass alle Diözesen am 1. Juni gemeinsam dieses starke
Zeichen in der Öffentlichkeit setzen wollen.“
Auf der
Agenda der Bischofskonferenz stehen auch die Planungen für die Wallfahrt und den Kongress
der Pfarrgemeinderäte von 13. bis 15. Mai in Mariazell sowie die Priesterwallfahrt
nach Rom im Juni zum Abschluss des Priesterjahrs. Der Studientag der Bischöfe widmet
sich dem Thema „Liturgie“ und befasst sich mit dem Stand der Arbeiten zur deutschsprachigen
Ausgabe des Messbuchs, zur Neuübersetzung der Heiligen Schrift und zum neuen Gebet-
und Gesangbuch (Gotteslob).