2010-02-28 11:40:21

Österreich: Im Zeichen von Missbrauch


RealAudioMP3 Wie ihre deutschen Mitbrüder werden auch die österreichischen Oberhirten bei ihrer Bischofsversammlung das Thema „Missbrauch“ angehen. Die seit Monaten fixierte reguläre Frühjahrstagung in St.Pölten zwischen 1. und 4.März ist aktuell von den Fällen sexuellen Missbrauchs in den USA, Irland, Deutschland – und zuletzt auch in Österreich überschattet. Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung ab diesem Montag wollen deshalb die Bischöfe der Alpenrepublik über die bereits eingeführten Schutzmaßnahmen beraten. Das erklärt der Leiter des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz, Paul Wuthe.

„Innerhalb der Kirche beschäftigen wir uns zurzeit sehr mit allen Fragen zur Verhinderung des sexuellen Missbrauchs. Es gibt aktuelle Anlassfälle, es gibt aber auch gute Erfahrungen der Diözesen und deren Ombudsstellen. Die Fragen der Prävention aber auch der Umgang mit den Betroffenen – vor allem mit den Opfern – wird sicherlich einen breiten Raum nehmen und zu einem Erfahrungsaustausch führen. Es wird sicherlich auch zu einer Optimierung der bisherigen Vorgehensweise in Angriff genommen.“

 
Die neun Ombudsstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche Österreichs sollen einheitliche Mindeststandards erhalten und zwischen den Leitern soll es einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch geben. Diese Änderungen zeichnen sich im Vorfeld des Treffens der Bischöfe ab.

„Der Erfahrungsaustausch über das Wirken der Ombudsstellen zur Verhinderung des sexuellen Missbrauchs zeigt, dass ein Zusammenrucken und eine bessere Vernetzung sicherlich eine große Hilfe wäre und in dieser Sache noch effizienter und vor allem für die Opfer und möglichen Opfern etwas Besseres zu bewirken. Ich denke, es wird sicherlich in die Richtung gehen, dass überlegt wird, wie man noch besser zusammenarbeiten kann.“

 
Ein Beratungsthema ist der Lebensschutz, sagt Wuthe.

„Die Woche für das Leben, die in der Erzdiözese Salzburg seit längerer Zeit begangen wird, ist ein ganz starkes Signal. Die Kirche zeigt damit öffentlich, wie sie für den Schutz des Lebens und vor allem für das ungeborene Kind einsetzen will. Neu ist, dass alle Diözesen am 1. Juni gemeinsam dieses starke Zeichen in der Öffentlichkeit setzen wollen.“

 
Auf der Agenda der Bischofskonferenz stehen auch die Planungen für die Wallfahrt und den Kongress der Pfarrgemeinderäte von 13. bis 15. Mai in Mariazell sowie die Priesterwallfahrt nach Rom im Juni zum Abschluss des Priesterjahrs. Der Studientag der Bischöfe widmet sich dem Thema „Liturgie“ und befasst sich mit dem Stand der Arbeiten zur deutschsprachigen Ausgabe des Messbuchs, zur Neuübersetzung der Heiligen Schrift und zum neuen Gebet- und Gesangbuch (Gotteslob).

(kap 28.02.2010 mg)







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