2010-02-28 12:15:36

Nahost: Unruhen auf Jerusalemer Tempelberg


Auf dem Jerusalemer Tempelberg ist es am Sonntagmorgen zu Unruhen gekommen. Die israelische Polizei stürmte den Platz vor dem Felsendom, nachdem laut örtlichen Medienberichten palästinensische Jugendliche Steine auf Touristen geworfen hatten. Die Jugendlichen hätten sich daraufhin in einer Moschee auf dem von Muslimen verwalteten Bereich verbarrikadiert. Der Zugang zum Tempelberg - für Muslime das „El Haram El Sharif“ (Noble Heiligtum) – wurde auf israelische Staatsbürger über 50 Jahre beschränkt, die Altstadt großräumig abgeriegelt. Auch in der Umgebung warfen jugendliche Protestierer Steine. Nach Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan hatten die Jugendlichen auf Gerüchte reagiert, dass der Tempelberg während des bevorstehenden jüdischen Festes Purim von national-religiösen jüdischen Siedlern eingenommen werden soll. Rund 200 israelische Polizisten hätten den Platz gestürmt und über Lautsprecher dazu aufgefordert, den Bereich zu verlassen, so Maan. Daraufhin habe die muslimische Verwaltung des Heiligtums den Lautsprecher auf dem Minarett benutzt, um die Muslime zur Verteidigung der El-Aksa-Moschee und des Felsendoms aufzurufen. In der Altstadt blieb es jedoch zunächst ruhig. –Der Hügel mit dem Felsendom und der El-Aksa-Moschee gilt für Muslime als dritthöchstes Heiligtum. Hier soll der Prophet Mohammed eine visionäre Fahrt in den Himmel erlebt haben. Der Platz um den Felsendom wird von Muslimen kontrolliert, israelische Polizei betritt ihn nur im Fall von Unruhen. An Purim feiern Juden den Sieg der biblischen Königin Esther über die Ungläubigen. Kinder und viele Erwachsene verkleiden sich und feiern u.a. farbenfrohe Gottesdienste in den Synagogen.

(kipa 28.02.2010 mg)







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