Der Aufruf des libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi zum heiligen Krieg gegen die
Schweiz stößt international auf Kritik: Die Aussagen seien nicht hinnehmbar, sagte
UNO-Generaldirektor Sergei Ordzhonikidze in Genf. Am Donnerstagabend hatte der libysche
Machthaber zum heiligen Krieg gegen die Schweiz aufgerufen. In einer Rede in der ostlibyschen
Stadt Benghasi bezeichnete er die Schweiz wegen des Minarettverbots als „ungläubig“
und „abtrünnig“. Jeder Muslim, der mit der Schweiz Geschäfte mache, sei ein „Ungläubiger“,
der sich gegen den Islam stelle, sagte Gaddafi. Laut dem Islam-Experten Hasni Abidi
ist Gaddafi aus religiöser Sicht gar nicht berechtigt zum Aufruf zum Heiligen Krieg.
Zudem hätten die Worte des libyschen Machthabers kein Gewicht in der arabischen Welt,
sagte der Leiter des Forschungszentrums für arabische Länder in Genf auf Anfrage.
Der Aufruf Gaddafis habe mit dem Islam nichts zu tun, sagte Bashir Gobdon vom somalischen
Kulturverein Zürich der Schweizer Nachrichtenagentur sda. Der Aufruf sei nicht tolerierbar,
er sei lächerlich: „Wir wollen damit nichts zu tun haben.“