Das Waffenstillstandsabkommen
für Darfur ist nach Ansicht der katholischen Kirche im Sudan ein wichtiger und positiver
Schritt. Doch das reiche nicht aus. Das sagt gegenüber Radio Vatikan der Apostolische
Administrator von El Obeid in Darfur, Bischof Antonio Menegazzo. Solange sich nicht
auch andere Gruppen der Vereinbarung zwischen der sudanesischen Regierung und den
Rebellen anschlössen, könne man nicht von Frieden sprechen.
„Ausdrücklich
wende ich mich gegen die Behauptung des sudanesischen Präsidenten Omar Hassan al-Baschir,
der Krieg in Darfur sei beendet. Solange nämlich die so genannten „Dschandschaweed“-Milizen
und die anderen Rebellen nicht entwaffnet sind, gibt es auch keinen Frieden.“
Die
Vereinbarung komme in auffallender Nähe zu den für April anstehenden Wahlen zustande,
gab der Bischof zu bedenken. Man dürfe zwar keinen Zusammenhang unterstellen, jedoch
hätte es auch bereits früher Möglichkeiten zu einer solchen Übereinkunft gegben.
„Die
humanitäre Lage ist unverändert und das heißt konkret, dass es für die Menschen hier
schwierig ist. Sie leben weiterhin in Lagern und haben Angst. Sie möchten nicht mehr
in ihre alten Dörfer zurückkehren. Die Bevölkerung ist daher weiterhin auf internationale
Hilfe angewiesen.“
Ihre Lage habe sich erschwert, nachdem einige Hilfsorganisationen
ausgewiesen worden seien, so Menegazzo. Die Kirche hoffe deshalb, dass das Abkommen
mit den Rebellen die Vorteile eines Friedens deutlich mache.