Mit tiefem Schmerz hat Papst Benedikt die jüngsten Gewalttaten gegen Christen in Mossul
aufgenommen. Das berichtete die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ an diesem Mittwoch.
In der letzten Woche waren in Mossul mehrere Christen umgebracht worden, zuletzt drei
Mitglieder einer syrisch-katholischen Familie. In Reaktion darauf sind mittlerweile
viele christliche Familien aus der Stadt geflohen. Das berichtet die Nachrichtenagentur
aina. Die Szenen glichen dem Exodus irakischer Familien aus dem Jahr 2008, so aina
unter Berufung auf einen Korrespondenten vor Ort.
Bereits Anfang Januar hatte
der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone den irakischen Premierminister
Nouri Kamil Mohammed al-Maliki Anfang Januar auf die Gewalt gegen die christliche
Minderheit aufmerksam gemacht. In einem Brief, den der „L’Osservatore“ an diesem Mittwoch
veröffentlichte, hatte Bertone den Minister an dessen Treffen mit Papst Benedikt im
Vatikan im Jahr 2008 erinnert. Al-Maliki hatte bei dieser Gelegenheit seine Hoffnung
auf „Dialog und Kooperation zwischen den ethnischen und religiösen Gruppen des Landes,
inklusive der Minderheiten“, ausgedrückt. Die irakische Regierung wolle sich „sehr
ernsthaft“ der Situation der christlichen Minderheit annehmen, so al-Maliki damals
gegenüber Bertone. Man würdige den „beträchtlichen Beitrag der Christen zum wirtschaftlichen,
kulturellen und sozialen Wohlstand der Nation“, so der irakische Premier weiter. Er
bete mit Inbrunst für das Ende der Gewalt und bitte die Regierung, alles Mögliche
zu tun, um die Sicherheit rund um die Gebetsstätten im ganzen Land zu erhöhen. Das
hatte Papst Benedikt in dem Schreiben dem irakischen Premierminister ausrichten lassen.