2010-02-25 11:50:24

Spanien: Abtreibungsgesetz nimmt letzte Hürde


Trotz massiver Proteste von Seiten der Kirche hat das spanische Parlament am Mittwoch ein neues Abtreibungsgesetz verabschiedet. Abtreibungen sind demnach in Spanien bis zur 14. und in Ausnahmefällen bis zur 22. Schwangerschaftswoche legal. Für einen Schwangerschaftsabbruch bis zur 14. Woche ist jetzt lediglich eine schriftliche Beratung in einem Gesundheitszentrum nötig. Der spanische Senat hatte bereits Ende Dezember der vom Parlament verabschiedeten Reform des Abtreibungsgesetzes zugestimmt. Die drei generellen Gesetzesablehnungen sowie 88 Änderungsanträge der konservativen Oppositionspartei Partido Popular sowie verschiedener kleinerer Parteien wurden am Mittwoch von einer knappen Mehrheit im Senat abgelehnt. Nicht aufgenommen in das Gesetz indes wurde ein heftig umstrittener Passus, der Abtreibungen auch schon für 16-jährige Frauen legalisiert hätte.

Die katholische Kirche kündigte an, dass alle katholischen Parlamentarier, die dem Gesetz zugestimmt haben, nicht mehr die Heiligen Kommunion empfangen dürften bis zu einem öffentlichen Schuldeingeständnis. Unter vielen Spaniern rief das neue Abtreibungsgesetz ebenfalls starken Protest hervor. Ende Oktober hatten rund eine Million Abtreibungsgegner in Madrid gegen die Neuregelung demonstriert. Vor dem neuen Gesetz waren Abtreibungen in Spanien grundsätzlich verboten. Die seit 1985 geltende Regelung gestattet nur drei Ausnahmefälle: Vergewaltigung, Missbildung des Fötus sowie eine Gefährdung der physischen oder psychischen Gesundheit der werdenden Mutter.

(kipa/rv 25.02.2010 pr)







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