Das Vorgehen der katholischen
Kirche hat sich bei Missbrauchsverdacht bewährt. Das sagt der Hamburger Weihbischof
Hans-Jochen Jaschke am Mittwochabend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“. Jaschke
warnte vor einer übereilten Einschaltung der Staatsanwaltschaft. Bei einem Verdacht
auf Missbrauch prüfe zunächst eine unabhängige Kommission, so der Weihbischof.
Weihbischof
Jaschke betonte, dass mit dem bisherigen Vorgehen die Kirche auf keinen Fall den Anspruch
erhebe, die Staatsanwaltschaft zu ersetzen. Er hob ebenfalls hervor, bei Missbrauchsfällen
müsse „das schreckliche Klima der Angst und der Verdrängung überwunden werden“. Ein
solches Klima sei allerdings kein spezielles Problem der Kirche.
Bistum
Magdeburg räumt Fehler ein Vor der TV-Sendung hatte das Bistum Magdeburg
eine Erklärung veröffentlicht und darin Fehler im Umgang mit dem Missbrauchsopfer
Norbert Denef eingeräumt, der auch an der Fernsehdiskussion teilnahm. Denef hatte
2003 beim Bistum Magdeburg angezeigt, dass er zwischen 1958 und 1964 durch einen 1998
verstorbenen Priester des Bistums sexuell missbraucht worden sei. Das Bistum hatte
ihm nach eigenen Angaben zunächst einen Geldbetrag für therapeutische Hilfen überwiesen.
Auf nachdrückliche Bitte seiner Herkunftsfamilie sei dies mit der Erwartung verbunden
gewesen, den Missbrauch nicht öffentlich zu machen. Das Bistum bezeichnete dies nun
als Fehler. In einer Folgeregelung von 2005 sei man davon auch abgerückt.