Die Bischöfe Südosteuropas beraten ab Donnerstag über die Situation der katholischen
Minderheiten in ihren Ländern. Bei dem Treffen in der moldawischen Stadt Chisinau
soll es um die Rechte und Pflichten dieser Bevölkerungsgruppe gehen, wie der Rat der
Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Dienstag in St. Gallen mitteilte. Thematisiert
werde etwa der Beitrag, „den Katholiken zur Verwirklichung des Gemeinwohls in unseren
Gesellschaften leisten können und müssen“, sagte der Präsident der Bischofskonferenz
Bosnien-Herzegowinas, Kardinal Vinko Puljic. Weitere Themen seien der Säkularisierungsprozess
und gesellschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit, Migration oder Alkoholismus.
Neben den Debatten besuchen die Teilnehmer den Angaben zufolge verschiedene kirchliche
Einrichtungen, die sich für bedürftige Menschen engagieren. – An dem bis Sonntag dauernden
Treffen nehmen die Vorsitzenden von neun Bischofskonferenzen teil: Albanien, Bosnien-Herzegowina,
Bulgarien, Zypern, Griechenland, Moldawien, Rumänien, Türkei und die Internationale
Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method. Sie umfasst die Bischöfe aus Serbien,
Montenegro und Mazedonien. Auch CCEE-Präsident Kardinal Peter Erdö, der Apostolische
Nuntius in Rumänien und in der Republik Moldau, Erzbischof Francisco-Javier Lozano,
und der Vatikan-Vertreter beim Europarat, Aldo Giordano, werden in Chisinau erwartet.
Die katholische Kirche in Moldawien besteht nach CCEE-Angaben offiziell seit 1993.
Im Jahr 2000 wurde demnach die erste Diözese des Landes errichtet und ein Bischof
ernannt. Von den 4 Millionen Einwohnern Moldawiens sind rund 20.000 Menschen katholisch.