Derzeit leben weniger
als 400.000 Christen im Nahen Osten. Diese Zahl hat das Lateinische Patriarchat von
Jerusalem jetzt veröffentlicht. Damit stellen die Christen nur ungefähr zwei Prozent
der Bevölkerung in Jordanien, Palästina und Israel dar. Was das Heiligen Land angeht,
so sind das rückläufige Zahlenwerte. Der Kustos des Heiligen Landes, Franziskanerpater
Pierbattista Pizzaballa, nennt im Gespräch mit Radio Vatikan Ursachen für das Schwinden
der Christen:
„Dafür gibt es eine ganze Menge Gründe. Einmal bringt die
instabile politische Lage schwerwiegende wirtschaftliche Probleme mit sich. Denn wo
es keine starke Politik gibt, da schwächelt auch die Wirtschaft. Das betrifft besonders
die autonomen Palästinensergebiete, wo die Lage im Allgemeinen sehr fragil ist und
so etwas wie ein geordnetes Zivilleben gar nicht stattfindet. Dann kommt hinzu, dass
die Christen, die im Heiligen Land leben, in der Regel eine sehr gute Bildung und
gute Fremdsprachenkenntnisse besitzen. Oft bieten sich ihnen damit im Ausland attraktivere
und interessantere Arbeitsmöglichkeiten. So kommt es zur Emigration.“
Aus
der veröffentlichten Statistik geht auch hervor, dass die Zahl der Priester des Lateinischen
Patriarchats, das auch Zypern umfasst, bei 85 liegt. Rund 20 Prozent der Gläubigen
bezeichnen sich als regelmäßig praktizierend.