„Über die bekannt
gewordenen Missbrauchsfälle bin ich zutiefst erschüttert.“ Mit diesen Worten hat sich
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in einer
ersten Erklärung zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe in Freiburg
zu den Missbrauchsfällen in der Kirche geäußert – und bei den Opfern entschuldigt:
„In aller Deutlichkeit unterstreiche ich: Sexueller Missbrauch an Minderjährigen ist
immer ein abscheuliches Verbrechen. Ich mache mir diese Formulierung von Papst Benedikt
aus tiefer Überzeugung zu eigen und entschuldige mich bei allen, die Opfer eines solchen
Verbrechens wurden“, so Zollitsch wörtlich. Nicht allein die deutsche Öffentlichkeit
hatte hohe Erwartungen in eine offizielle Stellungnahme aus Freiburg gesetzt. Eine
gemeinsame Erklärung der Bischöfe werde es an diesem Donnertag geben, wie Zollitsch
ankündigte. Die Leitlinien der deutschen Bischöfe zu Missbrauchsfällen hätten sich
grundsätzlich bewährt. Dennoch betonte Zollitsch: „Wir werden die Leitlinien überprüfen
und über mögliche Änderungen sprechen.“ Die bisherige Aufklärungsarbeit des Jesuitenordens
begrüßte der Erzbischof. „Wir müssen den Mut aufbringen, Unrecht sofort beim Namen
zu nennen“, so Zollitsch. Bei seinem für März geplanten Rombesuch wolle er die Missbrauchsfälle
auch mit Papst Benedikt XVI. erörtern.