Der ehemalige anglikanische Bischof von Rochester, Michael Nazir-Ali, hat sich gegen
eine Lockerung der Sterbehilferichtlinien in Grossbritannien ausgesprochen. Wichtiger
für die Patienten sei „die richtige Unterstützung durch Familie, Freunde und Mediziner“,
schreibt Nazir-Ali in einem Beitrag für die Sonntagszeitung "The Sunday Telegraph"
(21. Februar). Der Gesetzgeber solle sich nicht von medienwirksamen „Extremsituationen“
leiten lassen, sondern durch das „jüdisch-christliche Menschenbild“, so der Bischof
weiter. Nazir-Ali kritisierte Pläne der britischen Justiz, in Fällen von Sterbehilfe
von einer Strafverfolgung abzusehen, wenn der Betreffende aus „Mitleid“ gehandelt
habe. Man könne nie sicher sein, ob eine Person „gänzlich von Mitgefühl motiviert“
gewesen sei. Der Vorsitzende der britischen Anklagebehörde, Keir Starmer, will laut
Medienberichten die Richtlinien zu einer weiteren Klärung des Sterbehilfegesetzes
in der kommenden Woche bekanntgeben.