Irland: Missbrauchsopfer hoffen auf weiteren Dialog
Nach dem Treffen der Bischöfe mit Papst Benedikt XVI. hoffen die irischen Missbrauchsopfer
auf einen weiteren Dialog. Dabei setze man vor allem auf den Dubliner Erzbischof Diarmuid
Martin, sagte der Vorsitzende der Lobby-Gruppe „One in Four“, Maeve Lewis, der Zeitung
„Irish Independent“ an diesem Samstag. Allerdings sehe man dessen Position nach der
Zusammenkunft im Vatikan als geschwächt an. In den vergangenen Tagen hatten Missbrauchsopfer
in Irland vor allem ihre Enttäuschung über das Treffen der irischen Bischöfe mit dem
Papst zum Ausdruck gebracht. Sie kritisierten, dass der Vatikan nicht die volle Verantwortung
für die Missbrauchsfälle übernommen und die Forderungen von Opfergruppen weitgehend
ignoriert habe. Erzbischof Martin hatte am Rande eines Treffens mit Missbrauchsopfern
in Dublin am Freitag bekannt gegeben, dass die irischen Bischöfe den Papst für das
Jahr 2012 auf die Insel eingeladen hätten. Dabei, so Martin, sei ein Treffen des Papstes
mit Missbrauchsopfern „nicht ausgeschlossen“.