Alois Glück sieht die neuen Katholiken-Arbeitskreise in beiden Unionsparteien skeptisch.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und ehemalige CSU-Politiker
äußerte sich in der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstag) in einem Interview. Es sei tragisch,
wenn im Zeitalter des Zusammenwachsens und der Ökumene parteipolitisch wieder Polarisierung
betont würde, so Glück. Die C-Parteien seien schließlich die erste große ökumenische
Bewegung gewesen – in einer Zeit, in der Katholiken und Protestanten wechselseitig
auf Abgrenzung bedacht gewesen seien, erinnerte der ZdK-Präsident. Er könne zudem
nicht erkennen, wie die Arbeitskreise die Hauptfrage lösen wollten, dass sich wieder
mehr Menschen aus kirchlichen Gemeinschaften im öffentlichen Leben engagieren, so
Glück weiter. Gebraucht würden Menschen mit Gestaltungskraft und der Bereitschaft,
um der nächsten Generationen willen eigene Ansprüche zurückzuschrauben. Zugleich wandte
sich Glück gegen eine Gleichsetzung von Christentum und Konservativismus. Das Christentum
sei eine revolutionäre Kraft und verfüge daher über eine große Bandbreite.