Die Leitung des Pallottinerordens in Deutschland hat sich für sexuellen Missbrauch
durch Mitglieder der Gemeinschaft entschuldigt. Wörtlich erklärte der Provinzial der
Pallottiner, Pater Hans-Peter Becker: „Bei den betroffenen Schülern, denen damals
dieses verabscheuungswürdige Unrecht angetan wurde und die heute noch darunter leiden,
entschuldige ich mich im Namen aller Pallottiner.“ Becker ermutigte mögliche weitere
Opfer, sich zu melden. Er verwies auf den seit 2003 eingesetzten Missbrauchs-Beauftragten
des Ordens. Die Erklärung wurde an diesem Freitag veröffentlicht. Laut Angaben der
Pallottiner wurden bislang drei Missbrauchsfälle im ehemaligen Konvikt Sankt Albert
in Rheinbach bei Bonn bekannt. Der beschuldigte Pater sei in den 1960er Jahren aus
dem Orden ausgeschieden. Die Schule wurde 1967 geschlossen. Zu einem weiteren Vergehen
soll es in einem Internat in Rheinberg am Niederrhein gekommen sein. Auch hier sei
der Beschuldigte aus dem Dienst genommen und therapeutisch behandelt worden, bevor
er in die Altenarbeit ins Ausland wechselte. Das Konvikt am Niederrhein wurde 1970
geschlossen. Sämtliche Fälle dürften inzwischen strafrechtlich verjährt sein. (pm/kna
19.02.2010 mg)