Der Verzicht auf Kreuze im neuen Amts- und Landgerichtsgebäude in Düsseldorf hat heftige
Kritik ausgelöst. Der Kölner Generalvikar Dominik Schwaderlapp wandte sich am Mittwoch
gegen die Entscheidung der Gerichtspräsidenten, in dem neuen Justizgebäude nicht mehr
die Kreuze aus den alten Sälen anzubringen. Schwaderlapp verwies darauf, dass die
deutsche Rechtsordnung auf dem christlichen Menschenbild beruhe. „Wer die Kreuze aus
unseren Gerichtssälen entfernt, der trennt demonstrativ unsere Rechtsordnung von ihren
Wurzeln“, so der Generalvikar. Die unantastbare Würde des Menschen sei kein Zugeständnis
des Staates, sondern Geschenk Gottes, so Schwaderlapp weiter. Der Landgerichtspräsident
Heiner Blaesing berief sich seinerseits auf das so genannte Kruzifix-Urteil, nach
dem Kreuze in Gerichtssälen abgehängt werden, wenn Angeklagte sich daran stossen.
Er stehe zwar hinter der christlich-abendländischen Tradition, so Blaesing gegenüber
der Zeitung „Rheinische Post“. Das Gericht leite seine Würde aber vom Staate ab, so
der Gerichtspräsident weiter. Die nordrhein-westfälische Justizministerin Roswitha
Müller-Piepenkötter (CDU) forderte unterdessen die Verantwortlichen dazu auf, ihre
Entscheidung noch einmal zu überdenken.