Migration kann möglicherweise die Ausweitung der Verweltlichung stoppen. Zu dieser
Schlussfolgerung kommen die Autoren eines Papiers, das nach dem sechsten Weltkongress
zur Migranten- und Flüchtlingsseelsorge im vorigen November im Vatikan entstanden
ist. Das Papier hat der Päpstliche Migrantenrat jetzt veröffentlicht. Die Tagungsteilnehmer
einigten sich dabei auf insgesamt 21 Vorschläge, um im Zeitalter der Globalisierung
seelsorgerlich auf die weltweiten Wanderungsbewegungen zu reagieren. Zunächst raten
sie zur Stärkung kirchlicher Strukturen, innerhalb derer die Heimatbischöfe der Migranten
mit ihren Mitbrüdern der Transit- und Zielländer verstärkt zusammen arbeiten. Die
Autoren sehen in der Migration vor allem eine Chance zur Evangelisierung. Vor allem
für Kinder, die mit mindestens einem Elternteil eingewandert sind, sollten pastorale
Programme zur Glaubensunterweisung und Wertevermittlung entwickelt werden. Zudem sollte
in Seelsorgeprogrammen die Situation derer berücksichtigt werden, die in den Herkunftsländern
geblieben sind. „Katholische und alle christlichen Einwanderer stellen eine missionarische
Kraft für die Kirche dar", heißt es in dem Dokument wörtlich. Sie sollten daher in
enger Verbindung mit ihrer Heimatkirche bleiben, um in den Gastländern missionarisch
wirken zu können. In der Geschichte sei der christliche Glaube gerade durch Migranten
gesät worden. (zenit 16.02.2010 sk)