Benedikt: „Das Zeugnis weckt Berufungen“
Priester sollen nicht
traurig und isoliert wirken, sondern die Botschaft des Evangeliums im eigenen Leben
ausstrahlen – dann wird es auch wieder mehr Berufungen geben. Das schreibt Papst Benedikt
in seiner Botschaft zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen; er wird am kommenden
25. April gefeiert. Die Botschaft des Papstes wurde an diesem Dienstag veröffentlicht;
sie trägt den Titel „Das Zeugnis weckt Berufungen“. Auf das Thema Missbrauchsskandale geht Benedikt XVI. in dem Text nicht ein. Vielmehr spricht der Papst zunächst über die großen Gestalten der biblischen Geschichte, die in besonderer Weise Gott bezeugt hätten, etwa die Propheten. Der stärkste Zeuge für Gott in der Geschichte der Menschen aber sei Jesus selbst. Die Berufung Petri schildert der Papst als hervorragendes Beispiel christlicher Berufung. Der Berufene wolle seinen Brüdern und Schwestern mitteilen, was er in der Begegnung mit Jesu erfahren hat. Genau das geschehe auch heute in der Kirche. Von diesem Ansatz aus hält Papst Benedikt drei Aspekte priesterlicher Berufung für bedenkenswert:
Die erste sei die Freundschaft des Priesters mit Jesus. Wenn der Priester ein „Mann Gottes“ sei, müsse er eine tiefe Verbindung mit Gott pflegen. Das Gebet sei das wichtigste Zeugnis zur Weckung von Berufungen.
Dazu komme die Hingabe des Berufenen seiner selbst an Gott, so der Papst. Das Bild der Fußwaschung Jesu beim letzten Abendmahl stehe Pate für den Dienst Jesu am Willen des Vaters.
Der dritte Aspekt ist für Benedikt die Gemeinschaft. Insbesondere der Priester müsse ein Gemeinschaftsmensch sein, der allen Menschen gegenüber offen ist. Es solle die ganze Herde, die ihm Gott anvertraut habe, auf dem Weg zusammenhalten können.
Immer wieder betont der Papst, dass die Geschichte einer jeden Berufung fast immer mit dem Zeugnis eines Priesters verbunden sei, der mit Freude seine Selbsthingabe lebe. Das persönliche Zeugnis, das aus konkreten Lebensentscheidungen bestehe, werde die Jugendlichen ermutigen, ihrerseits anspruchsvolle Entscheidungen über die eigene Zukunft zu treffen.
(rv 16.02.2010 ds)
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