Der Vatikan und Israel haben ihre Verhandlungen über offene Eigentums-, Wirtschafts-
und Rechtsfragen fortgesetzt. Das Gespräch der bilateralen Arbeitskommission am 10.
Februar in Jerusalem sei „nützlich“ gewesen und habe in einer „Atmosphäre grosser
Herzlichkeit“ stattgefunden, heisst es in einem gemeinsamen Communiqué, das am Samstag
im Vatikan verbreitet wurde. Die Verhandlungen, bei denen es unter anderem um die
traditionelle Steuerbefreiung für kirchliche Nonprofitorganisationen im Heiligen Land
geht, werden seit 16 Jahren geführt, ohne dass ein konkretes Ergebnis erzielt wurde.
Der Ende 1993 zwischen Vatikan und Israel geschlossene Grundlagenvertrag, auf den
ein halbes Jahres später den Austausch von Botschaftern folgte, hatte eine Reihe von
weiteren Verhandlungen eingeschlossen. Im Paragraf 10 des Abkommens heisst es: „Der
Heilige Stuhl und der Staat Israel werden in gutem Glauben ein umfassendes Abkommen
aushandeln, das für beide Seiten annehmbare Lösungen für unklare, ungeregelte und
strittige Fragen betreffend Eigentum, Wirtschafts- und Steuerangelegenheiten der katholischen
Kirche allgemein oder bestimmter katholischer Gemeinden oder Einrichtungen beinhaltet.“
Zu dem Zweck war ein ständiger bilateraler Arbeitsausschuss samt Untergruppen gebildet
worden. Der Vertrag von 1993 sah vor, „mit den besagten Verhandlungen innerhalb von
drei Monaten nach Inkrafttreten dieses Vertrags zu beginnen und innerhalb von zwei
Jahren nach Beginn der Verhandlungen Einigkeit zu erzielen.“ Eine solche abschliessende
Einigung ist aber bisher immer noch nicht erzielt. (kipa 14.02.2010 sk)